Historie Oberkochener Mühlen


Historie der Oberkochener Mühlen

Mühlen gelten als eine der ältesten und wichtigsten Errungenschaften der Menschheit, Muskelkraft durch natürliche Energien, wie Wind und Wasser zu ersetzen. So prägten auch in Oberkochen die dortigen Mühlen das Leben und die Landschaft über Jahrhunderte. Noch bis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren vier Mühlen in Betrieb. Ihren Standort verdankten sie, dass am Rand von Oberkochen der Schwarze Kocher seine Quelle hat.


Wie die Chroniken belegen, wurde 1551 ein großes Wasserrad im unmittelbaren Bereich des Kocherursprunges errichtet, welches den Blasebalg eines dort betriebenen Hochofens in Gang hielt. Vom Betrieb des Hochofens zeugen heute noch dunkle Schlackenreste im Quell- und Bachbett, welche dem Flüsschen den Namen "Schwarzer Kocher" gegeben haben.  Im Gegensatz zum "Weißen Kocher", dessen Quelle in Unterkochen liegt.


Die "Öl- und Schleifmühle" am Abfluss des Ölweihers, welche 1725 errichtet wurde. wurde bereits 1498   an diesem Standort als Schleifmühle erwähnt.  Heute der Fa. Leitz zugehörig, befindet sich dort lediglich der mit einer Quellschüttung vorhandene Ölweiher.


Die "Kreuzmühle" am Unterlauf des Kochers, etwa auf Höhe des Carl-Zeiss-Stadions, wurde 1845 auf dem Kreuzwasen als "Öl- und Gypswerk" errichtet. Ein Teil des Mühlengebäudes steht noch, wurde aber von der Mühlentechnik befreit, das Wasserrecht wurde zurück gegeben und so dient sie heute als Mehrfamilienhaus.


Die "Obere Mühle" ,des letzten bekannten Müllers Zimmermann , befand sich am Beginn des heutigen Mühlkanals. Praktisch in etwa hinter dem Gebäude der heutigen Fa. Jooß Mechanik. Ihre erste bekannte urkundliche Erwähnung reicht bis ins Jahr 1617 zurück. Abgerissen wurde sie 1953.



Die erste urkundliche Erwähnung der Unteren Mühle, welche dem Wasserlauf nach flussabwärts der Oberen Mühle liegt, reicht bis 1358 zurück. Allerdings weisen hier die Dokumente auf einen Besitzerwechsel hin, so dass davon ausgegangen werden kann, dass der eigentliche Mühlenstandort noch älter ist. Wie aus dem broschierten Büchlein von Christhard Schrenk, Konstanz 1984, mit dem Titel "Die Untere Mühle zu Oberkochen, Eine 625jährige Tradition", auf Seite 30 zu entnehmen ist, war etwa im Jahr 1390 ein Johannes Ravnest Müller auf der Unteren Mühle.


Die "Untere Mühle" aus dem Jahre 1715 hatte ursprünglich vier kleine Holzwasserräder. Häufig wechselten deren Besitzer bis Kaspar Scheerer die Mühle 1862 kaufte. Er war Ziegelmacher. Ihm gehörte die Ziegelhütte zwischen Oberkochen und Königsbronn. 1877 ließ er die alte Mühle abreißen und baute eine neue auf, so wie sie heute noch als "Scheerer-Mühle" zu besichtigen ist. Die Holzwasserräder ersetzte er durch ein großes, stählernes, oberschlächtiges Wasserrad. Drei Generationen an Müllersleuten folgten, bis die Stadt Oberkochen nach dem Tod des letzen Müllers Hans Scheerer und dessen Schwester Elisabeth Scheerer durch Vermächtnis Eigentümerin wurde.


Der Mühlenverein Oberkochen e.V.   kam durch vertragliche Schenkung der Stadt Oberkochen in den Besitz des Scheerer-Mühlen-Areals mit der Auflage und der selbstgestellten Aufgabe, das unter Denkmalschutz stehende Mühlenensemble zu restaurieren und zu beleben. 

Historie Scheerer-Mühle
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